Betreuung von Einsatzkräften nach belastenden Ereignissen

Auch ein Helfer braucht manchmal Hilfe

Meine eigene, fast 2 Jahrzehnte angedauerte intensive, ehrenamtliche Tätigkeit bei einer Blaulichtorganisation hat mich gelehrt, dass die mentale Nachsorge für Mitglieder von Rettung, Feuerwehr, Polizei, Bergrettung und noch viele mehr einen unermesslichen Wert hat.
Aufgrund meiner Erfahrung bei einer Blaulichtorganisation, verbunden mit belastenden Einsätzen, habe ich mich mit der Thematik der psychosozialen Versorgung von Einsatzkräften eingehend beschäftigt.

Um anderen zu helfen, begeben sich (ehrenamtliche) Helfer selbst in Gefahr. Große Einsätze, wie auch häufig die alltägliche Arbeit bringen Belastungen mit sich.

Egal ob im Ehrenamt oder hauptberuflich; die Versorgung, Rettung oder Bergung von Unfallopfern, bringen uns an die Belastungsgrenze. Es kann vorkommen, dass Eindrücke oder fordernde Einsätze emotional nicht verarbeitet werden können. Die Brandbekämpfung, und damit verbunden das sehen des großen menschliche Leids, ist ebenfalls eine große Herausforderung.

Die Übergriffe, verbaler oder auch körperlicher Natur, auf Einsatzkräfte, haben zugenommen und stellen zusätzlich eine große mentale Belastung dar. 

Der ständige Wechsel von Bereitschaft und Einsätzen an der Belastungsgrenze zehren an der psychischen Gesundheit. 

Manches können wir mit Kollegen besprechen und durch den Zusammenhalt innerhalb des Kollegiums und Rückenstärkung der Dienststelle gut verarbeiten. Hier hat jeder seine ganz persönlichen Methoden und Rituale.

Jedoch gibt es Ereignisse, die über das Maß unserer bisherigen Erfahrungen hinausgehen. 

Wenn belastende und außergewöhnliche Situationen in unser Leben treten, versucht unser Körper sich daran anzupassen. 

Die Symptomatik zeigt sich in körperlicher Übererregung, Nervosität, Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen, gedrückter oder gereizter Stimmung und sozialem Rückzug.

Sich aufdrängende Bilder und grübelnde Gedankengänge, können ein Zeichen dafür sein, dass ein Einsatz noch nachwirkt und Sie im täglichen Arbeits- und Privatleben einschränkt. 

 Psychotherapeutische Gespräche wirken hier entlastend und es kann ein Verarbeiten der belastenden Erfahrungen stattfinden.

Ergänzend bietet Psychotherapie die Chance neue Möglichkeiten zu erarbeiten. Sie können sich Ihrer Grenzen bewusster werden und es können Wege gefunden werden, Veränderungen gezielt umzusetzen.